Organisiert bleiben mit Kindern

Ein endloses Thema wie es scheint. Was machen, wenn Kinder nicht super ordentlich sind und es aus den Fugen gerät?

Gefühlt stelle ich mir diese Frage alle zwei Wochen. Also ziemlich regelmäßig. 😀
Und ich weiß, dass ich mir diese Frage nicht stellen müsse, wenn ich weiter daran arbeite, dass ich organisierter und entspannter bin.

Gestern habe ich mal wieder Sachen aussortiert, denn 2021 ist mein Jahr was Minimalismus betrifft (kommt auch bald ein Beitrag dazu), und ich habe mich gefragt, wann es um mich geschehen ist. Wann ist es passiert, dass mein Stresspegel steigt bei Unordnung? Dass mich das tägliche Spielzeugchaos im Kinderzimmer nervt und stresst?

Ich bin zum Entschluss gekommen, dass es nicht das Chaos an sich ist, sondern nur die Menge der Dinge, die wir besitzen. Dass das Aufräumen so lange dauert, weil wir gar keinen Platz für all das Zeug haben. Jeden Monat kommt mehr ins Haus geflattert (damit meine ich nicht die Post, die ich leider auch aufbewahren muss) ohne, dass wir es richtig wahrnehmen.

Wenn ich mich also frage, wie ich organisierter werden kann, habe ich schon die falsche Frage gestellt. Denn ich kann so organisiert sein, wie ich will. Der Tag wird nie mehr als 24 Stunden haben und meine Motivation wird keine 24 Stunden lang anhalten. Und die Lust zum Aufräumen (ohne putzen!) wird auch ziemlich schnell verfliegen, wenn ich gegen einen Tornado ankämpfe.

Die Frage ist also eher, was muss ich tun, um mich organisieren zu können? Die Antwort: Für alles einen festen Platz finden und AUSSORTIEREN. (Wenn der zweite Schritt für dich schon abgeharkt ist: toll!) Ebenso darauf achten was ins Haus geht. Natürlich möchte ich meine Kinder nicht dazu zwingen auf alles zu verzichten, damit ich ein tolles aufgeräumtes Zuhause habe.
Allerdings lernen wir nicht mit Konsum umzugehen, wenn wir alles kaufen, was wir uns kaufen können. (Macht das Sinn?).

Beispiel: Kind sieht im Schaufenster zwei Sachen. 5 Plastik Pferde, beim Anblick springt einem die schlechte Verarbeitung, aber auch der niedrige Preis ins Auge. Daneben ein(!) gut verarbeitetes (Plastik oder Holz, as you wish) Pferd, dessen Preis höher ist.

Wunsch vom Kind ist schon lange ein Pferd zum spielen. Was würdest du nehmen, und warum?

Im heutigen Zustand würde ich zu Nr. 2 greifen – und wenn ich dafür noch sparen müsste, dann wäre es so.
Zugegebener Maßen habe ich in der Vergangenheit zu Nr.1 gegriffen – weil günstig und „viel“. Also habe ich eigentlich für Müll (im wahrsten Sinne des Wortes, leider) Geld ausgegeben (die Höhe ist egal). Klar, Kind war glücklich, aber zu welchem Preis? Kind war nämlich unglücklich als es (zu erwarten) kaputt ging. Eins nach dem anderen.

Und dann wird Ersatz geschaffen (nicht immer, aber ja doch oft). Und so entsteht dann dieser Kreislauf, dass es immer mehr und mehr Zeug gibt. Und das gilt ja nicht nur für Kinderspielzeug.
Wie oft sagst du zu dir selbst, dass X,Y und Z ja noch zu gebrauchen sind und wie oft hast du diese Dinge dann tatsächlich in den letzten 2 Jahren genutzt? Und wie hoch ist die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, dass du es in den kommenden 12 Monaten nutzen wirst, wenn du es jetzt auch nicht genutzt hast? Und wenn du es tatsächlich in den kommenden Monaten davon Nutzen haben wirst, wie hoch wird die Wahrscheinlichkeit sein, dass du vergessen hast XY zu besitzen und dir diese Sache dann Neu (der Gebraucht) kaufen wirst? (Denk an all die Batterien, die du dir unwissentlich gekauft hast um dann Zuhause, beim verstauen, zu bemerken, dass du noch zwei volle Packungen hast.)

So, lange Rede kurzer Sinn.
Du kannst so viel Aufräumen wie du willst. Schreibe dir 500 To Do Listen. Kaufe dir 10 neue Boxen zum verstauen. Wenn das Chaos materiell nicht schrumpft, wirst du es nie richtig bändigen können.

Mein Tipp zum organisierter werden lautet also: ausmisten und dann weitersehen. Ausmisten fällt den meisten schwer. Sie sehen nur, wie sie „Geld“ in den Müll schmeißen (oder verschenken). Dabei sehen sie nicht, dass ein großer imaginärer Container in ihrer Wohnung ist mit all den Sachen, die sie nie benutzen. Großzügig wie sie sind, nähren sie diesen Container und erwägen gar nicht die Idee, den Container zum Wertstoffhof zu bringen. Als ob der Container Zuhause mehr Wert hätte als woanders. 😉

Nicht, dass ich dieses Denken nicht nachvollziehen kann. Ich kann es nur so aufschreiben, weil ich schon an diesem Punkt war in meinem Leben.

Schritt Nr.1 ist also auszusortieren. Mache nicht den Fehler und kaufe dir am Anfang deiner „Reise“ einige Boxen, damit du „für alles einen Platz hast“. Denn dann landen in diesen Kisten Dinge, von denen du dich eigentlich beherzt trennen könntest.

Schritt Nr. 2 (nur wenn du Schritt Nr. 1 zumindest schon angefangen hast) ist dir eine To Do Liste zu schreiben und sei so detailliert wie möglich. Denn dein Hirn möchte glücklich werden und vieles abharken. Schreib Sachen auf, die du ohnehin täglich machst. Betten machen, check. Geschirr, check. Wäsche, check. Schreibe dir Sachen auf, die du schon so lange vor dir aufschiebst, denn wenn erstmal einige Sachen abgearbeitet sind, wirst du plötzlich mehr innere Motivation spüren, um die ‚unangenehmen‘ Aufgaben in Angriff zu nehmen.

Noch ein Tipp von mir:

Nimm dir einen Timer und stelle ihn auf 10 (maximal 15) Minuten und konzentriere dich beim Aufräumen auf diesen einen Raum.
Ein Wäschekorb kann dir helfen, Dinge, die nicht in diesen Raum gehören, später leichter weg zu sortieren.
Während diesen wenigen Minuten, solltest du den Raum nicht verlassen um ‚mal schnell‘ Sachen wegzupacken.

Und wenn du schon einiges aussortiert hast, wirst du merken, wie viel schneller du aufräumen kannst und dann ist so eine Spielzeug Explosion nur ein Farbklecks im Kinderzimmer (oder wo auch immer es ist). Du wirst gelassener sein und dich darüber freuen, dass du auch mit Chaos fertig wirst und nicht in Stress gerätst.

Routinen werden dir in Zukunft dann helfen bei einer gewissen Ordnung (so wie es für euch als Familie gut tut) zu bleiben, oder sie zumindest immer wieder schnell zu erreichen.

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