Wie verändert sich das Familienleben mit Hund?

Im November letzten Jahres haben wir unseren Hund bekommen, warum und wieso und wie sich unser Familienleben mit Hund verändert hat, erzähle ich euch heute.

Ich wollte einen Wachhund

Ich hatte in meinem Leben eine Phase, bei denen ich fiese Panikattacken – oder fast – hatte. Wir wollten daher einen ‘Wachhund’ haben. Einen Hund, der bellt, wenn jemand an unserer Tür ist oder so.

Aber auch so wollten wir schon immer einen Hund haben – ich wollte immer einen Akita Inu, doch diese Rasse ist in unserer Umgebung eher selten, jedenfalls Züchter gibt es hier meines Wissens kaum.
Es blieb dann noch Australien Sheperds, Schäferhunde, Border Collie, Labrador oder Husky. Unsere Favoriten unter den Hunderassen.

Wir haben jetzt von allem (naja fast) etwas und einen tollen Mischlingshund – das Muttertier ist ein Labrador-Münsterländer und das Vatertier ein Schäferhund-Husky.

Wir haben uns bewusst für einen Welpen entschieden – mir war es ein zu großes Risiko einen Hund aus dem Tierheim zu holen ohne die komplette Vorgeschichte zu wissen. Ich habe da sehr Sorge um meine Kinder gehabt und wollte daher einen Hund, der noch ‘keine’ Vorgeschichte (vor allem was Kinder betrifft) hat.

Manche mögen darüber streiten und viele finden es sicherlich besser einen Hund aus dem Tierheim zu holen (und das finde ich super und iiiiirgendwann werden wir uns sicher auch einen noch holen) , aber das soll hier nicht Thema sein. Jede Familie hat ja ihre Gründe warum sie aus dem Tierheim oder beim Züchter sich einen Hund kauft.

Egal wofür ihr euch entscheidet – schaut wirklich genau ob der Hund zu euch passt, und das nicht vom Aussehen her, sondern vom Charakter. Schaut euch Züchter/Tierheim an, fragt nach der Sozialisierung, Vorgeschichte etc.

Wir wollten mehr raus

Ja auch das war ein weiterer Grund – durch den langen Winter waren wir zu extremen Couchpotatoes mutiert. (Wobei ich einen größeren Vitamin D Mangel habe, vielleicht solltet ihr euch auch (im Winter) dazu testen lassen, solltet ihr auch nicht so in die Puschen kommen)

Mein Ziel war es also, dass ich durch den Hund wieder mehr draußen bin.

Nach kurzer Zeit ging es bergab

Ein Welpe ist anstrengend – ja!
Dazu dann noch Kinder, Haushalt und alles andere , es ist echt anstrengend gewesen , die erste Zeit.

Nachts aufstehen und den Hund rauslassen, über Tag manches Mal Pipi vom Boden wischen und dann hier und da toben.

Ich bin irgendwann am Stock gelaufen – unser Hund war direkt nach ein-zwei Tagen Stubenrein, doch er war nicht ausgelastet. Er hat unglaublich viel Power – er tobt und will immer und immer mehr.

Er hörte am Anfang super und dann nahm auch das ab. Ich wollte nicht mehr mit ihm raus, ich war so frustriert, dass ich es mit dem Hunde halten nicht auf die Reihe bekam.

Gut gemeinte Ratschläge sind nicht immer gut

Mir hat man sehr oft gesagt “Der muss mehr ausgelastet werden. Mehr toben, mehr laufen…”

Doch was ich nicht wusste: Ein Welpe braucht zwischen 20-22 Stunden Schlaf/Ruhephasen!

What?! Das kann doch nicht stimmen!

Doch, es ist tatsächlich so. Vor allem die aufgedrehten Hunde müssen aktiv lernen sich zu entspannen und mal ‘nichts’ zu machen.
Meine Hundetrainerin erklärte es mir so:

“Je mehr ich einen Hund auslaste, desto mehr braucht und fordert er das. Er kann gar nicht mehr abschalten und zur Ruhe kommen.”

So gesehen wie ein Hund auf Drogen – er braucht immer mehr ‘Stoff’ um sein Energielevel hoch zu halten.

Als ich das gesagt bekommen habe, hat es bei mir klick gemacht – mein Hund war so aufgedreht, weil ich immer mehr und immer länger und weiter gemacht habe. Er hatte keine Ruhephasen , bzw nicht so lange wie er nötig hätte.

Familienleben mit Hund

Nach ein paar Tagen ohne großartiges Spielen kam er zur Ruhe. Wir alle kamen wieder zur Ruhe.

Was ist wirklich wichtig?

Wenn ich mit meinem Hund draußen bin ist vor allem eines wichtig: der Rückruf.

Ich habe meinen Futterbeutel voller Leckerli und rufe ihn immer wieder zu mir und belohne ihn sehr viel. Denn die Bindung muss natürlich erstmal gestärkt werden – zum einen durch viel Kuscheln, Belohnung , neue Wege erkunden, Spielen etc..

Ich habe meinem Hund aber auch die anderen ‘Standard Kommandos’ wie Sitz und Platz beigebracht.
Auch ein Hund sollte Mental beschäftigt werden, das können vor allem größere Kinder wunderbar machen. Aber auch kleinere Kinder können z.B. den Hund für vollbrachte Leistungen loben und belohnen.

Was verändert sich im Familienleben mit Hund?

In meiner Familie hat sich nicht sooo viel verändert.

Natürlich müssen wir jetzt immer mal anders planen – “Kann der Hund mit in den Urlaub?”, “Darf der Hund mit in den Freizeitpark”…
Aber ansonsten genießen wir es nun eine 5-Köpfige-Familie zu sein. 🙂

Durch das tolle Frühlingswetter sind wir den halben Tag draußen (ja, da bekommt der Hund wieder nicht genug Ruhe!) und auch sonst klappt alles gut.

Erstaunlicher Weise sind meine Kinder nicht sonderlich interessiert am Hund.
Hier und da wird mal gestreichelt und “Feiiiiiin!” gesagt, aber das war es dann auch schon.
Sie sind meistens froh, wenn er nicht in ihrer Nähe ist oder sich halb auf sie legt. 😀

Doch natürlich hat sich an unserem Budget einiges geändert. Wir sind ‘froh’, dass wir in einer Gegend wohnen, in der die Hundesteuer nicht sonderlich teuer ist – doch gerade in der Anfangszeit gibt es jede Menge zu besorgen – und wir haben durch Fehlkäufe oder kaputte Gegenstände immer noch nicht alles.

Mit Kindern musste ich schon immer jeden Tag saugen und wischen – jetzt mit haarendem Hund könnte ich alle halbe Stunde den Staubsauger anwerfen – der arme Kerl, der hat auch keinen Bock mehr auf die ganzen Haare. Auch einen guten Staubsauger sollte man sich zulegen, wenn man sich einen Hund kauft, der viel Fell verliert. 😉

Einer Familie – oder auch einer Einzelperson – empfehle ich aber definitiv eine Hundeschule oder einen Hundetrainer (von Trainieren statt Dominieren) , denn die erstellen einen genauen Trainingsplan, der zu deiner Familie passt.

Und nochmal : ja, es ist anstrengend, wie sicherlich vieles im Leben. Doch ein Hund bereichert das Leben ungemein. Aber: du brauchst Zeit, Geduld, starke Nerven und viele viele viele Leckerlis. 😉

7 Kommentare

  1. Hallo Lisa,
    mein Sohn wünscht sich einen Welpen und ich bin traurig und froh zugleich, dass ich ihm diesen Wunsch in unserer kleinen Stadtwohnung nicht erfüllen kann. Ich bin noch skeptisch, und daher habe ich Deinen Beitrag sehr gerne gelesen. Alles Gute mit Eurem Hund! LG Svenja

    1. Hallo Svenja,

      Ja wenn die Wohnung zu klein ist, und der Hund keinen Rückzugsort hat, dann ist es besser noch etwas zu warten bis vielleicht eine größere Wohnung in Aussicht ist 🙂

      LG
      Lisa

  2. Liebe Lisa, danke für deinen tollen auftrichtigen Artikel. Wir hatte als ich Kind war auch eine Hündin aus dem Tierheim die sehr aggressiv war gegenüber kleinen Jungen, was sich natürlich erst später herausgestellt hat, obwohl wir einige Wochen vorher schon vom Tierheim aus immer mit ihr Gassi gegangen sind um sie kennenzulernen. Daher kann ich die Überlegung ob man wirklich einen Hund aus dem Tierheim mit Vorgeschichte nehmen soll, sehr gut verstehen.

    Wir waren nur zwei Mädchen in der Familie, also zu uns war sie lieb, aber wenn sie Jungs in einem Gewissen Alter auf der Straße gesehen hat, hat sie gleich geknurrt. Und eines Tages ist etwas ganz schlimmes passiert: Mein Vater hatte sie an der Leine mit vielleicht 50 cm Spiel und es sind zwei Jungs auf Fahrrädern an uns vorbei gefahren. Den einen hat sie am Ellenbogen vom Fahrrad geholt. Das war wirklich schrecklich. Der Junge hatte natürlich eine Bisswunde, zwar hat hier die Hundeversicherung gezahlt, aber sowas will man nicht erleben. Ich denke, dass sie sehr wahrscheinlich einmal von Jungs in diesem Alter gequält worden ist. Also war sie wahrscheinlich selbst ein Opfer ihrer eigenen Angst.

    Ich habe seitdem besonders Respekt vor großen Hunden. Wenn dann käme wirklich nur ein kleiner Hund für uns in Frage. Aber wie du schon sagst, so ein Hund ist fast wie ein Kind und sich einen Hund zuzulegen ist auf jeden Fall auch eine Geld-Frage. Eine Bereicherung natürlich auch, ebenso wie harte Arbeit an der Beziehung zwischen Mensch und Tier.

    Liebe Grüße
    Ella

  3. Liebe Lisa, du schriebst mir jedes Mal aus dem Herz! Ich bin mit Hunden aufgewachsen und wünsche mir jetzt wieder mit meinem zwei Kids einen Hund. Leider macht mir mein Nachbar ein Strich durch die Rechnung obwohl die Vermieterin ja sagte. Es macht mich so traurig und sauer. Ich hoffe wir finden bald eine neue Wohnung (sucheb sowieso eine größere) in der Hunde erlaubt sind.
    Ich finde ganz toll dass du den Schritt gegangen bist! Tiere sind solch eine Bereicherung für uns Menschen!
    Schade dass wir nicht mal zusammen spazieren gehen können… sollten in die Nähe von einander ziehen, ih fühle mich wirklich jedes mal so wie du es schreibst.

    Alles liebe wünsche ich dir!
    Claudi

    1. Hallo Claudi!
      Ich wünsche dir weiterhin viel Glück bei der Wohnungssuche!

      Ich glaube du hast auch noch eine Mail von mir ?

      Liebe Grüße,
      Lisa

      1. Eine ausstehende Mail? Ohje dann bist du nicht die erste die sagt mit meinem
        Postfach stimmt was nicht. Ich schaue nochmal….

        Sende dir liebe Grüße !!!

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