Back to the roots | Langzeitstillen (IV)

Stillen in der Öffentlichkeit

Heute kommt der großartige Text von Marleen – auf ihrem Blog Aufbruch zum Umdenken, schreibt sie über viele tolle Themen, bei denen Umdenken gefragt ist. Und heute schreibt sie über ihre Stillerfahrungen und ihre Wünsche an die Gesellschaft.


Lisa von geborgen & geliebt hat das Thema #Langzeitstillen unter uns Bloggern aufgemacht und bat um unsere Erfahrungen. Bei diesem Thema mache ich doch wirklich gern mit, denn ich bin mittendrin im Langzeitstillen.
Mein süßes Seidenraupenkätzchen kam im Sommer 2015 zur Welt! Eigentlich sollte sie erst im Spätsommer/ Herbst zu uns kommen. Wir hatten somit vier Wochen vor der Zeit das wundervolle Vergnügen. Stillen klappte anfangs überhaupt nicht, denn sie hatte nicht die Kraft an meiner Brust zu trinken, also pumpte ich fleißig ab und gab ihr meine Muttermilch aus der Flasche. Am Tag des errechneten Geburtstermines konnte sie es – sie trank Milch aus meinen Brüsten und hatte einen ordentlichen Zug drauf. Die vier Wochen zuvor waren zährend, wer pumpt oder gepumpt hat, weiß wovon ich rede. Dieses Gefühl des Stillens war dafür umso wundervoller, als es dann endlich klappte. Ich war mehr als dankbar. Vor Freude weinte ich zuerst und rief danach gleich meine Hebamme an, die mich immer so wundervoll unterstützte und die Hoffnung nie aufgab. Danke Janett – Du bist wirklich eine wundervolle Frau!

Unsere Stillbeziehung geht nun schon 14 Monate. Ich stille voll, da das Seidenraupenkätzchen bisher nur vom Essen kostet und noch nicht wirklich nennenswerte Portionen isst. Ich lasse es auch weiter so laufen, sie wird bereit sein, wenn ihre Zeit gekommen ist.

Erfahrungen in meinem Umfeld mit unserer Stillbeziehung

Wir wohnen ländlich und ich bin ein offener Mensch und blogge ja nun seit ein paar Wochen noch dazu. Die Menschen in meiner Umgebung gucken eingentlich meist mit großen Augen, wenn ich erzähle, dass ich noch voll stille. Mir ist das aber, ehrlich gesagt, total schnuppe. Ich habe gut und ausgiebig zum Thema gelesen, weiß Bescheid und mache sowieso das, was mein Herz mir sagt. Es ist mein/ unser Leben und ich bleibe da mittlerweile (bei diesem Thema) ganz bei mir! Für uns ist das Stillen einfach eine wundervolle Sache. Klar lebe ich nicht im rosaroten Ponnyschloss, es gibt auch nervige Tage, aber die allermeiste Zeit finden wir, in unserer kleinen Familie, das Stillen toll! Ich selbst wurde gestillt, meine Schwester auch und Stillen ist bei uns in der Familie das normalste der Welt! Meine Schwester hat ihre Tochter vor 6 Jahren auch ein Jahr lang gestillt. Sonst erlebe ich wenig Kritik zum Thema. Die Menschen gucken zwar mit großen Augen, oder sagen mal so Sachen wie: “Naja, wenn da noch was kommt!?”. Diese Aussagen schreibe ich einfach auf den Zettel der Unwissenheit und bleibe locker und gehe lieber und Beziehung mit dem Gegenüber als in eine Abwehrstellung.

Was ich mir wünsche!?

Ich kann jedem nur die Seite von Regine Gresens Stillkinder empfehlen! Diese Seite beinhaltet alles zum Thema des Stillens! Ich wusste nach meiner Nachbetreuung der Hebamme ab und zu nicht weiter und immerzu Janett auf die Nerven gehen wollte ich auch nicht, also las ich bei Stillkinder.de.

Es gibt so viel Legenden, Mythen und Vorurteile über das Stillen, das ich einfach diese Seite nicht oft genug empfehlen kann, um damit aufzuräumen. Wir sind eine moderne und offene Generation, mit der Möglichkeit frei und niedrigschwellig an Bildung zu gelangen. Mit den richtigen Werkzeugen wie z.B. Stillkinder.de  oder kompetenten Stillberaterinnen oder Hebammen, kann fast jedes Problem behoben werden. Wenn das Stillen nicht klappt oder eine Frau es absolut nicht möchte, ist das natürlich auch ok, auch die Flasche kann ganz wundervoll beziehungsorientiert gegeben werden! Jedem das seine und jeder frei für sich!

Ich persönlich wünsche mir für die Zukunft eine stillfreundlichere Gesellschaft. Wir sind definitiv auf dem Weg dorthin und wir als Blogger können doch das Medium des WWW hervorragen nutzen, um diese Botschaften in die Welt zu tragen! Ja, ich stille noch! Ja, ich liebe es! Ja, es ist sehr gut für mein Kind! Ja, back to the roots! Ja, lasst uns wieder etwas mehr Öko und Hippie werden! Also ich finde es schön, in dieser Hinsicht, Öko und Hippie zu sein und verabschiede mich heute einmal mit

Love & Peace

Eure Leen


Danke liebe Marleen für diesen Beitrag!

Eure Lisa

Ihr möchtet auch über eure (Langzeit)Stillbeziehung berichten? Ihr habt etwas, was ihr der Gesellschaft bezüglich des Themas Stillen sagen möchtet? Dann schreibt mir gerne eine Mail an geborgenundgeliebt@gmail.com !

2 Kommentare

  1. Oh weia-sind wir schon soweit, dass selbst 14 Monate als Langzeitstillen empfunden werden? Und das bei einer WHO-Empfehlung von 2 Jahren Minimum und darüber hinaus, solange Kind und Mutter es wünschen.
    Lisa, könntest Du in Deiner Reihe nicht auch versuchen, diesen “Exotenstatus” zu mindern und das mehr Normalität nennen?
    (Schreibt eine, die Triandem bis 6 3/4 vom ersten Kind gestillt hat, momentan Tandem ein 4-jähriges und ein 16 Monate altes Kind stillt)

    1. Huhu Christiane ,
      Leider ist es ja leider so dass Langzeitstillen ja meist schon anfängt wenn das Kind zwischen 6-12 Monate alt ist.

      Aber ich bin ja eh gegen das Wort “Langzeit” , da es für mich in diesem Zusammenhang eher negativ betitelt ist.

      Wenn du magst, kannst du gerne über deine Erfahrungen schreiben 🙂 meine Email steht ja ganz unten.

      Liebe Grüße,
      Lisa

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