Umstellung : Plötzlich Zweifach Mutter | Gastbeitrag Schnuppismama

Eine meiner Lieblingsblogmamas hat mich gefragt, wie ich eigentlich die Umstellung von einem auf zwei Kinder empfunden habe und ob ich darüber nicht bei ihr gastbloggen möchte. Was soll ich sagen? Hier bin ich mit meinem Zeilen bei der wundervollen geborgen und geliebt.

Wollen wir ein zweites Kind?

Wir hatten nie diesen Plan “wir wollen so und so viele Kinder”. Erst einmal wollten wir ein Kind. Wir hatten doch gar keine Ahnung, wie das so ist als Eltern. Klar, man hört von überall, dass es doch schöner für die Kinder sei, wenn sie Geschwister haben. Und weder mein Mann noch ich sind Einzelkinder; wir wissen das Geschwister haben auch sehr zu schätzen. Doch was bringt es, auf Biegen und Brechen mehrere Kinder zu bekommen, wenn man diesen dann nicht mehr gerecht werden kann? Uns war klar, dass wir hier keine Planungen machen sondern unser erstes Kind bekommen und dann zunächst unsere Erfahrungen sammeln.

Bei mir dauerte es allerdings in der Tat nicht lange bis der Wunsch in mir aufkam, dass ich noch ein zweites Kind möchte – nicht nur, um ein Geschwisterchen für meine Schnuppi zu haben sondern eben für mich der innige Wunsch, noch so ein Wunder zu erschaffen. Es flasht einen ja dermaßen, wenn man Eltern wird. Wozu man in der Lage ist, ist unvorstellbar. “Hey, wir können Kinder machen!”

Dem schnuppispapa hätte vielleicht sogar ein Kind gereicht, oder besser gesagt, er hätte mich niemals zu einem zweiten Kind gedrängt. Da ich nun aber so gerne ein weiteres wollte, war das für ihn nicht nur einfach okay, sondern er fand es gut. Das klingt jetzt vielleicht etwas zu sachlich für so ein Herzensthema, aber der schnuppispapa ist nicht nur ein Mann sondern eben auch Norddeutscher; da ist ein “gut” schon ein ziemlich emotionaler Ausbruch der Freude 😉

Aus eins mach zwei

Auf unsere Schnuppi mussten wir seinerzeit recht lange warten und zuvor https://schnuppismama.wordpress.com/2012/05/16/fehlgeburt-kein-tabu/” target=”_blank”>unser erstes Kind zu den Sternen ziehen lassen. So gingen wir davon aus, dass es auch mit dem zweiten Kind ein wenig dauern würde, aber die stürmte mit einem Tempo in unser Leben, dass der schnuppispapa nur noch staunte. Und da waren wir dann: Zweifacheltern.

Vorher hatte uns jeder Mut gemacht mit Sätzen wie “zwei Kinder sind nicht doppelt soviel Arbeit” – richtig, aber auch nicht weniger. Die Umstellung von kinderlos auf Eltern ist wohl eine der Einschneidesten überhaupt. Es ändert sich quasi alles (ich gebe zu, dies ist extrem allgemein formuliert und wenig hilfreich, sollten dies welche lesen, die noch keine Kinder haben, aber erklären kann man das ja eh nicht – da kann ich nur zum selber erleben raten 😉 ).

Und von einem Kind auf zwei Kinder? Ich finde das in der Tat auch noch einmal einen großen Schritt. Keine Frage, man profitiert beim zweiten Kind ungemein von den Erfahrungen, die man mit dem ersten gemacht hat, und zwar bezüglich beider Kinder. Aber es kommen auch viele neue Herausforderungen auf einen zu. Man kann sich nicht mehr nur auf sein eines Kind konzentrieren. Es ist ein ständiger Spagat, beiden Kindern und ihren ganz speziellen Bedürfnissen, die sich nicht nur aus dem verschiedenen Alter sondern auch dem unterschiedlichen Charakter ergeben, gerecht zu werden.

Ich habe mich die ersten Wochen total zerrissen gefühlt, meinte, keiner meiner Töchter mehr gerecht werden zu können, konnte teils die Zweisamkeit mit der einen nicht richtig genießen, weil ich das Gefühl hatte, in dem Moment die andere zu vernachlässigen.

Unser Gleichgewicht haben wir dank unserer Hebamme wiedergefunden, die uns das so wunderbar erklärt hat:

Wenn ein neues Familienmitglied hinzu kommt, dann muss sich die komplette, bisherige Familie ganz neu finden. Man muss sich das vorstellen wie ein Mobile. Bisher hingen da drei Figuren dran, die sich gut austariert und ausbalanciert hatten. Das Mobile hatte sein Gleichgewicht gefunden.

Und nun wurde eine vierte Figur an das Mobile gehangen – und was passiert logischerweise? Das Mobile hängt erst einmal schief. Die neue Figur muss ihren Platz erst finden bzw. bekommen, damit ein neues Gleichgewicht gefunden werden kann.

Ich fand diesen Vergleich so wundervoll anschaulich – und er machte mir Mut! Ich hatte meine, nein, unsere Aufgabe verstanden und war nun beruhigt. Es würde seine Zeit brauchen, aber es würde funktionieren. Der Weg war klar und das Ziel eindeutig. Es stand für mich unumstößlich fest, dass wir bald unser neues Gleichgewicht finden würden.

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Und so war es auch. Und ich war und bin einfach nur unendlich dankbar für diese zwei wundervollen Töchter, die wir haben. Mittlerweile können sie soviel miteinander anfangen, dass es auch anfängt, eine Entlastung zu sein. Wie herrlich ist es, dass sie sich einfach mal eine Zeit lang gemeinsam und ohne uns beschäftigen können, dass nun immer ein Spielpartner parat steht – und dass man sich auch mal gegen die Eltern zusammentun kann 😉

…auf 3 auf 4 auf 5?

Wir bleiben Zweifacheltern. Es ist gar nicht so, dass ich kein weiteres Kind wollen würde, aber die Umstände geben das einfach nicht her, derer es viele sind. Da muss dann auch mal der Verstand über das Herz siegen und was bleibt ist Dankbarkeit für zwei wunderbare, gesunde Kinder!

Nichtsdestotrotz habe ich mir natürlich schon ab und an so meine Gedanken gemacht, wie das so wäre mit einem weiteren Kind? Wie groß wäre die Umstellung? Wenn ich so überlege, was ein drittes Kind bedeuten würde, empfinde ich es heute, so gänzlich ohne echte Erfahrung, tatsächlich noch mal als einen großen Schritt. Vieles würde schwieriger und das fängt bei nur zwei Armen an und hört beim zu kleinen Auto und all den “Familienangeboten 2+2” auf.  …aber ab dem 4. Kind wäre wahrscheinlich alles egal 😀

So bleibt mir nur, jedem von Herzen zu wünsche, die passende Familienkonstellation für sich zu finden. Seid glücklich und dankbar, Ihr lieben Eltern da draußen! Eure schnuppismama 🙂

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7 Kommentare

    1. Ich habe vergessen eine kleine Einleitung zu schreiben, bin aber froh, dass der Beitrag überhaupt online ging (weist ja, Internet und ich sind zur Zeit keine Freunde!) Toll dass du mitgemacht hast und freue mich auf weitere Zusammenarbeit 😀

  1. Du hast es nicht extrem formuliert. Es ist schon eine krasse Umstellung von “alleine” auf “mit Kind”. nichts mehr mit Ausschlafen, Dinge erledigen wann man will, geschweige denn,die ausgangsWochenenden noch zu machen. Viele, gerade junge Eltern, zerbrechen daran oft.

    Wie dem auch sei, So ein Leben mit Kind(ern), bereichert ungemein, macht einen fit fürs Leben 🙂 Und viel Spaß macht es auch, wenn man seinen Kindern beim Wachsen zusehen kann.

    1. Ja, es ist eine krasse Umstellung. Aber man kann es eben auch nicht in Worte fassen. Und auch die positiven Seiten hauen einen ja vor lauter Glück aus den Schuhen.

      Dass Menschen daran zerbrechen, wird es immer wieder geben – leider.

      1. Die positiven Seiten sollten dabei auch überwiegen. Sonst kommt irgendwann der Genickbruch.
        Kinder sind schon was Feines und wenn sie dann irgendwann flügge sind, gehts ja auch wieder aufwärts 😉

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