Überhose, Höschenwindel & co. | Unterschiede – was man wissen muss.

Es gibt einfach viele verschiedene Windelsysteme – da erstmal die Unterschiede zu kennen braucht seine Zeit und meist klappt das erst so richtig, wenn man diese verschiedenen Systeme in der Hand hält.

Letztens wurde ich gefragt ob die Überhose nicht das gleiche wäre wie die Höschenwindel – Nein, so vom Namen her könnte man es denken, aber so ist es nicht.

Hier in diesem Beitrag werde ich Euch zeigen , welche Unterschiede es zwischen einigen Systemen gibt, wie man diese am besten kombiniert und welche Einlagen man verwenden kann (bzw zeige ich Euch , welche wir nutzen) 

Höschenwindeln
Zu aller erst habe ich Euch mal drei verschiedene Höschenwindeln fotografiert – auch Höschenwindeln können Unterschiede haben (nicht nur von der Optik her) .
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Höschenwindeln bestehen meist aus Baumwolle oder Bambus und die meisten haben einen integrierten, saugfähigen Kern. Da viele aber nicht unendlich viel aufsaugen ist es immer zu empfehlen noch eine oder mehrere Einlagen reinzulegen. (Vorallem dann, wenn die Höschenwindel für die Nacht gedacht ist, und einige Stunden halten soll.)
Sie haben allerdings keine PUL-Schicht oder anderes , welches daran hindert auszulaufen – diese Windel benötigt daher eine Überhose.
Die Höschenwindeln müssen nach jeder Benutzung gewaschen werden.
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Überhosen -PUL und Wollhose
Überhosen saugen nicht – Null Komma Nichts. – daher müssen auf jeden Fall Einlagen reingelegt werden (falls dafür vorgesehene Laschen vorhanden sind) oder eine Höschenwindel , gefaltete Mullwindel oder Bindewindel drunter getragen werden.
Die Überhose dient lediglich die oben genannten Windeln vor dem auslaufen zu schützen.
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Auch bei den Überhosen gibt es Unterschiede – es gibt welche mit PUL und aus Schurwolle.
Überhosen brauchen nicht nach jedem Windel wechseln “entsorgt” werden, sie können entweder gelüftet werden oder direkt wieder verwendet werden. Ein kurzes durchwischen der Windel empfiehlt sich, wenn die Windel Kontakt mit Stuhlgang hatte. (Ich persönlich gebe die Windel dann aber in die Wäsche – ist vielleicht so ein Tick von mir.)

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Auch die Wollüberhosen brauchen nur gelüftet werden. Die Überhosen brauchen nur alle 2-4 Wochen gewaschen werden, oder je nach Empfinden auch früher oder später.

Molton und Mull – wo ist der Unterschied?!
Ganz ehrlich, ich dachte am Anfang, dass es da gar keinen Unterschied gibt, außer im Namen.
Hier mal ein Bild – unten ist Molton und obendrauf ist Mull.
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Molton ist eher ein sehr steifer, fester Stoff – geeignet für Feuchttücher (habe sie zugeschnitten und vernäht) , als Spucktuch , Wickelunterlage oder auch als ziemlich dicke, steife Einlage (eher nicht zu empfehlen, aber wenn man nichts anderes hat auf jeden Fall gut).
Mull sieht eher knuddelig aus, ist recht dünn und weich – eignet sich um es um’s Kind zu wickeln, als Einlage faltbar, für Feuchttücher, Spucktuch usw.

Molton und Mull bestehen meistens aus 100% Baumwolle, wobei es auch bei den Mullwindeln welche aus Bambus gibt.
An sich finde ich Moltontücher schöner, sie haben ein schickes Design (jedenfalls die, die wir haben) aber für die Stoffwindeln sind sie eher ungeeignet.
Nach dem Waschen sind aber beide Tücher fast ganz trocken, daher ist die Trocknungszeit eher gering und daher zu empfehlen.

Pockets
Wie Ihr schon in meinem Stoffwindel-Review gesehen habt, nutzen wir Pockets.
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Was das ist? – in Pockets werden Einlagen ‘reingestopft’ , somit muss diese Windel nach Gebrauch gewaschen werden.
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Eine Pocket kann man aber auch als Überhose (Einlagen rauflegen statt reinstopfen) oder als Schwimmwindel nutzen – entweder schneidet man das ‘Innenleben’ (Fleece, Bambus oder ein Netz) raus oder man lässt sie halt so.
Der Außenstoff einer Pocket besteht aus PUL und ist daher Wasserundurchlässig (aber atmungsaktiv!).
Pockets haben verschiedene Designs und ganz verschiedene Preisklassen.

Einlagen
Auf dem Stoffwindelmarkt gibt es so viele verschiedene Einlagen – wo liegen da die Unterschiede?!
Es gibt welche, die saugen viel , aber brauchen einige Zeit bis sie eine gewisse Menge aufgesaugt haben – dann gibt es welche, die saugen schnell, dafür aber weniger.

Bambus und Hanf sind Einlagen, die saugen sehr viel, brauchen dementsprechend aber auch etwas länger – daher empfiehlt es sich , eine Einlage, die schnell saugt über diese zu legen.
Mikrofaser und Baumwolle eignen sich dafür sehr gut. Auch Mullwindeln oder Gästehandtücher/Waschlappen von IKEA sind dafür sehr gut geeignet.

Wir nutzen die Bambuseinlagen von LittleBloom , sie passen perfekt in unsere Windeln und vom Preis- Leistungsverhältnis sind sie kaum zu toppen.
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Oben drüber legen wir meist einen Waschlappen von Ikea oder eine weitere Bambuseinlage von LittleLamb (welche wie ich finde nicht ganz soo gut sind, da sind recht klein und schmal sind.)
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Fertig gefaltete Einlage aus einem Waschlappen
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Es gibt unteranderem auch Fleeceliner , diese sind nicht dazu da um Urin aufzusaugen sondern sollen den (manchmal sehr empfindlichen) Po des Babys vor Nässe ‘schützen’.
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Es leitet also die Flüssigkeit direkt weiter und sollte daher nicht eingesetzt werden in der Hoffnung, dass sie den Urin aufsaugt.
Fleeceliner sind auch wiederverwendbar.

Nicht zu verwechseln mit Vliesliner – Fleece und Vlies, ja , man könnte denken es wäre das selbe mit einer anderen Schreibweise, aber es sind wirklich zwei verschiedene Sachen!
Vlies ist dafür da um den Stuhlgang ‘aufzufangen’ und ihn so einfacher zu entsorgen.
Vlies sieht aus wie ein sehr dünnes Papier (Taschentuch o.ä.) und gibt es von z.B. LittleLamb oder TotsBots (in meinem Review findet Ihr nochmal genaueres darüber)
Einige Vlies’arten’ kann man auch mitwaschen (man kann allerdings auch fertige Feuchttücher waschen und als Vlieseinlage nutzen)

Also: Fleece und Vlies sind dazu da um den Urin und den Stuhlgang zu ‘entfernen’ – um es mal auf den Punkt zu bringen. 

Wetbag
Ein Wetbag hat auch die atmungsaktive PUL-Schicht und eignet sich daher super für Unterwegs oder auch für zuhause als Windelaufbewahrung bis sie in die Waschmaschine kommen.
Auch bei den Wetbags gibt es verschiedene Designs und Preisklassen (zu kaufen gibt es welche bei Ebay, in allen Stoffwindelshops, AliExpress und Amazon).
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Unter anderem gibt es auch verschiedene Größen – von S (oder sogar XS) bis XL oder sogar größer.
Es gibt sie mit einem oder mehreren Fächern – und Geruchsundurchlässig sind sie (meinen ‘Tests’ zufolge) auch.

5 Kommentare

  1. Tolle Übersicht 🙂 !!! Ich finde es großartig das mal so übersichtlich darstellt zu bekommen. Du weist ja, ich spiele mit dem Gedanken die Stoffis bei Kind Nummer 3 auszuprobieren. Würde jetzt auch eher zu den Rockets, die ihr benutzt tendieren. Aber vor deinem Artikel hatte ich die gar nicht auf dem Schirm! Danke, dass du mich “weitergebildet” hast <3

    Liebe Grüße
    Mother Birth

    1. Ich persönlich finde die Pockets zwar gut, werde mir aber noch GDiapers kaufen (kleinerer Po und nur Einlagen müssen gewechselt werden) bei zwei Kindern ist es unglaublich viel Wäsche . Über die werde ich berichten, wenn ich sie habe 🙂

      Liebe Grüße 🙂

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