Warum das Stillen nicht klappte

Nun stille ich meine Kleinste seit fast sechs Monaten und bin total glücklich , dass alles so gut klappt.
Bei meiner ersten Tochter lief es auch gut – ich hatte keine Schmerzen und auch sonst hat’s gut funktioniert.

Doch auch ich habe Fehler gemacht . 

Warum der Schnuller nicht hilfreich ist
Ich konnte meine Tochter nur die ersten drei Monate stillen, leider.
Sie wog am Ende etwas zu wenig und ich bekam mieserable Tipps eines Kinderarztes – dazu später mehr.

Noch im Krankenhaus – in der letzten Nacht um genau zu sein – bekam meine Tochter den Schnuller, etwas unweigerlich meinerseits und auch ihrerseits.
Sie hatte Hunger und wollte nicht mehr an die Brust, denn da kam ja nichts – der Milcheinschuss sollte erst am nächsten Tag kommen.

Nach circa einer Stunde Gebrüll und Nicht-beruhigens klingelte ich, damit mir eine Krankenschwester half.

Natürlich musste mitten in der Nacht noch ein dummer Spruch folgen.
“Was würdest du denn machen , wenn du Zuhause wärst?!”

Ja, solch eine Hilfe braucht man – als Erstlingsmama kurz nach der Geburt. Sehr hilfreich, wirklich.

Daraufhin antwortete ich, dass ich ihr eventuell den Schnuller anbieten würde.
“Ja, hast du Zuhause denn einen?!”

Boar, was regte die mich auf – meine Tochter schrie sich die Seele aus dem Leib und sie hat nichts anderes zu tun mich für vollkommen Dumm abzustempeln.

Natürlich wollte meine Tochter den Schnuller nicht – ein Baby wird darauf “trainiert” den Schnuller zu nehmen.
Sie wurde gepuckt und ihr den Schnuller solange in den Mund gesteckt, bis sie den behielt.

Schrecklich.. und ich habe es zugelassen. 

Von da an nahm sie also den Schnuller – das Stillen klappte fortan aber gut.
Jedoch gab ich ihr den Schnuller irgendwann zuerst und legte sie danach erst an die Brust. (Mit Rücksprache einer Hebamme)
Schlief sie mit dem Schnuller ein, hat sich das für mich erledigt – hat wohl keinen Hunger, dachte ich.

Clustern? Kannte ich damals nicht! Und das ein Baby manchmal alle zehn, zwanzig Minuten hunger hat?! Undenkbar !

Sie schlief dann auch recht schnell durch – wenn sie kurz aufwachte reichte es , ihr den Schnuller zu geben.

Sie schrie vor Hunger!
Eines Abends schrie sie wie wild.
Ich legte sie an, sie drückte sich immer wieder weg und schrie was das Zeug hält.
Ich fing an zu weinen und wusste nicht was los war – ich rief meine Hebamme unter Tränen an und sie sagte mir, dass ich Pre Nahrung kaufen soll – sie hatte auf einigen Fotos bereits gesehen, dass meine Tochter etwas dünn wirkt.

Ich lief los – es war stockdunkel und die Läden machten bald zu – aber ich konnte in dem Augenblick nicht zuhause sein und brauchte frische Luft.

Wieder Zuhause angekommen, hatte mein Freund es geschafft sie zu beruhigen.
Ich bereitete das Fläschchen vor und sie trank innerhalb kürzester Zeit die ganze Flasche aus – Mensch, sie hatte wohl unglaublichen Hunger!

Niemals Ernährungsratschläge von Ärzten annehmen!
Am nächsten Tag stand eine weitere U-Untersuchung an – dort stand es dann auch schwarz auf weiß, dass sie etwas zu wenig wog.
Ich erzählte, dass sie am Abend die Pre Nahrung bekam und der Arzt sagte:

“Ja, geben Sie weiterhin die Pre und warten Sie solang bis Sie spüren, dass sie genug Milch haben, und dann stillen Sie. “

Jetzt wo ich es niederschreibe, schäme ich mich.
Ich schäme mich, dass ich diesem “Tipp” gefolgt bin und mir dadurch das Stillen verbockt habe – denn ja, dadurch ging die ganze Milch innerhalb von ein paar Tagen weg – ich hatte dank des Schnullers ja schon zu wenig Milch.

Es tat mir so Leid und ich hatte das Gefühl, dass es einen Keil zwischen uns getrieben hat – sie wollte die Flasche lieber im liegen und selber halten , kuscheln war also gestrichen – die Phase kam auch erst ein paar Monate später wieder.

Clustern ist das A und O
Das weiß ich jetzt auch und verfluche jegliche Tipps des Arztes und den Schnuller hasse ich sowieso.
Auch meine Kleinste bekommt einen Schnuller – da habe ich aber darauf geachtet, dass sie den nicht rein gezwungen bekommt und genommen hat sie letztendlich nur den Soothie von Avent und auch erst mit knapp zwei Monaten.

Die Anfangszeit ist unglaublich anstrengend – ständiges an- und abdocken und allgemein fast 24h nur an der Brust – ja es ist nervig und anstrengend , aber es ist so unglaublich wichtig , wenn man stillen möchte!

Und ja, auch diese Phase hat man schnell überwunden – mal abgesehen davon, dass die Tage, Wochen und Monate sowieso im Flug vergehen , wenn man ein Kind hat.

Lasst Euch bitte niemals von irgendwem einreden, dass Ihr zu wenig Milch hättet! Nachfrage regelt den Bedarf – je öfter man anlegt desto mehr Milch hat man bzw passt sich der Milchbedarf an Euer Kind an.

Stillen ist praktisch und gesund!
Das Muttermilch sowieso das Beste für Mutter und Kind ist, sollte ja nun bekannt sein.
Es senkt das Brustkrebsrisiko der Mutter und das Immunsystem des Kindes wird gestärkt – auch Allergien werden oft ‘verhindert’ – so ein Wundermittel wird es NIEMALS zu kaufen geben!

Außerdem ist es ja auch total praktisch – man braucht nicht extra nachts aufstehen und eine Flasche zubereiten – unterwegs hat man auch alles ‘startklar’ und stillen geht immer. Im Sitzen, stehen, gehen, im Tuch – egal wo. (Laut Huffington Post soll man aber bei den Lokalen nachfragen, ob es dort Familienfreundlich ist *hust*)

Also, Brust raus – Kind ran.

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